Gesagt, getan.
Wir haben alle Tools durchforstet, haben WAVE getestet und Code-Linter eingerichtet. Schnell erkannten wir: Automatisierte Tests sind hilfreich – aber sie sind eben auch ziemlich eindimensional. Sie können sagen, ob ein Label existiert, aber nicht, ob es verständlich ist. Sie prüfen, ob Farbkontraste die Mindestanforderungen erfüllen, aber nicht, ob sie wirklich für alle Menschen gut unterscheidbar sind. Und sie erkennen, ob eine Website per Tastatur navigierbar ist – aber nicht, ob diese Navigation und Struktur der Website auch wirklich logisch und benutzbar ist.
Ein Blick auf die Zahlen machte es dann ganz deutlich: Automatisierte Tests erfassen laut der University of Chicago gerade einmal 30–40 % der Barrierefreiheitsprobleme. Die restlichen 60 %? Die bleiben echten Menschen überlassen. Nur wir können beurteilen, ob sich eine Seite intuitiv anfühlt, ob ein Button so platziert ist, dass er auch wirklich gefunden wird, oder ob eine Animation für manche Nutzer*innen zu hektisch ist.
Was es da sonst noch alles zu wissen gibt?
Dazu fällt mir ein klassisches Beispiel ein: Ein automatisiertes Tool kann testen, ob sich ein Menü per Tab-Taste öffnen lässt. Was es aber nicht kann, ist bewerten, ob das Menü danach auch wirklich zugänglich bleibt oder ob es sich (heimlich) wieder schließt. Ebenso erkennt eine Maschine nicht, ob Screenreader-Nutzer:innen in einer Endlosschleife von irrelevanten Anweisungen gefangen sind.
Noch ein Beispiel? Ein Drag-&-Drop-Element. Hier kann ein automatisiertes Tool nur die Existenz feststellen, nicht aber, ob es eine alternative Möglichkeit gibt, die Inhalte zu verschieben. Was ist, wenn jemand eine Drag-&-Drop-Funktion mit einer Mouse nicht bedienen kann? Wird hier eine Alternative geboten, wie beispielsweise eine Auswahlliste oder eine spezielle Tastatursteuerung?
Da sprechen wir noch nicht einmal von sogenannten Alt-Tags, also Bildbeschriftungen oder dekorativen Icons. Wenn du dazu generell mehr erfahren möchtest, wir bieten genau diese "menschlichen" Analysen, aber auch Workshops und Beratungsstunden zum großen Thema Barrierefreiheit an.
Fazit: Barrierefreiheit ist kein Sprint, sondern ein Marathon mit gelegentlichen Hindernissen. Wer eine inklusive Website möchte, kann sich nicht einfach blind auf Tools verlassen – es braucht echtes Testen, echte Menschen und manchmal auch ein bisschen Bauchgefühl. Automatisierte Tests sind wie ein guter Assistent – sie nehmen uns Arbeit ab, aber sie sind keine Entscheidungsträger. Am Ende braucht es immer noch uns Menschen, um wirklich zu verstehen, ob eine Website barrierefrei ist.

Ich bin Expertin im Bereich Design und habe einen besonderen Fokus auf die Integration von Ästhetik und Barrierefreiheit in digitale Lösungen.
Mir gelingt es, Funktionalität und Zugänglichkeit so zu verbinden, dass keine Kompromisse nötig sind. Meine Leidenschaft liegt darin, barrierearme Webdesigns zu entwickeln, die für alle Nutzer:innen zugänglich sind und dabei dennoch stilvoll bleiben.
Dabei setze ich auf klar strukturierte, benutzerfreundliche Konzepte, die nicht nur optisch ansprechend sind, sondern auch eine optimale Usability bieten und höchste Funktionalität gewährleisten.